Stellungnahme zum Handelsstreit zwischen EU und USA - Wein und Spirituosen dürfen nicht in die Handelsstreitigkeiten anderer Branchen hineingezogen werden

Als Reaktion auf die Stahl- und Aluminiumzölle der USA hat die EU-Kommission das Wiederaufleben der ausgesetzten Zölle u.a. auf US-amerikanischen Whiskey im April 2025 angekündigt. Darüber sind der Bundesverband Wein und Spirituosen International e.V. (BWSI) und weitere Branchenverbände des Wein- und Spirituosensektors besorgt, ebenso wie über die Aufnahme von Wein, aromatisierten Weinerzeugnissen und weiterer Spirituosen in die EU-Liste möglicher Produkte, die Gegenstand künftiger Vergeltungsmaßnahmen sein könnten.

Die Aufnahme dieser Produkte würde in der Folge dazu führen, dass EU-Weine und aromatisierte Weinerzeugnisse mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiteren Gegenmaßnahmen der USA ausgesetzt werden. US-Präsident Trump hat bereits damit gedroht, als Vergeltung für die Aufnahme von US-Whiskey, einen Zoll in Höhe von 200 % auf alkoholische Getränke aus der EU zu erheben. Daher fordert der BWSI gemeinsam mit weiteren Branchenverbänden ausdrücklich, dass die Wein- und Spirituosenbranche als Teil der unbeteiligten Landwirtschaft nicht in die Handelsstreitigkeiten anderer Branchen hineingezogen wird.

Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und den USA sind entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Wein- und Spirituosenunternehmen in der EU. Die EU und die USA sind gegenseitig wichtige Exportmärkte für Wein und Spirituosen mit tief verwurzelten Partnerschaften, die für unsere Branche von grundlegender Bedeutung sind. Die transatlantischen Handels- und Investitionsströme im Wein- und Spirituosenbereich sind ein Beispiel dafür, wie der Handel zu gegenseitigem wirtschaftlichem Nutzen beitragen kann. Vergeltungszölle schaffen wirtschaftliche Instabilität und führen zu Arbeitsplatzverlusten, aufgeschobenen Investitionen und höheren Preisen in der gesamten Lieferkette. Letztendlich werden Unternehmen und Verbraucher sowohl in der EU als auch in den USA die Folgen zu spüren bekommen.

„Daher fordern wir die EU-Kommission auf, die angekündigten EU-Zölle auf US-Whiskey nicht einzuführen und ebenso Weine, weitere Spirituosen und aromatisierte Weinerzeugnisse von der Liste der potentiellen EU-Gegenzölle zu streichen. Stattdessen sprechen wir uns klar dafür aus, dem Dialog der beiden Handelspartner EU und USA Vorrang zu geben, um eine Negativspirale von Vergeltungsmaßnahmen zum beiderseitigen Nachteil zu verhindern.“, erklärt Dr. Alexander Tacer, Geschäftsführer BWSI.

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