Abstimmung des EU-Parlaments zum Abschlussbericht des Sonderausschusses zur Krebsbekämpfung (BECA)

EU-Parlament
Foto: Guillaume Perigois | Unsplash

Die Abgeordneten des EU-Parlaments haben über den Abschlussbericht des Sonderausschusses zur Krebsbekämpfung (BECA) im Zusammenhang mit dem „Europäischen Aktionsplan gegen Krebs“ abgestimmt. Die Prävention von Krebserkrankungen ist ein wichtiges Thema, das es mit vereinten Kräften zielgerichtet zu verfolgen gilt. Die EU-weite Strategie im Kampf gegen Krebs ist daher absolut zu begrüßen.

Die im Dezember 2021 erstellte Version des BECA-Krebsbekämpfungsplans nahm in einzelnen Abschnitten Bezug auf den Konsum von alkoholhaltigen Getränken. Darunter waren Passagen, die innerhalb der Wein- und Sektbranche kritisch wahrgenommen wurden. Entsprechend intensiv haben wir uns mit einer Überarbeitung und Neufassung dieser Aussagen beschäftigt.

Der Verweis der Weltgesundheitsorganisation (WHO) darauf, dass es vermeintlich kein sicheres Maß in Bezug auf den Konsum alkoholischer Getränke gibt („there is no safe level“), hat keinen Einzug in den finalen Bericht gefunden. Eine pauschalisierende Aussage ist wissenschaftlich nicht tragfähig und wird den evidenzbasierten Erkenntnissen über moderaten Alkoholkonsum nicht gerecht, denn individuelle Trinkgewohnheiten und andere Lebensstilfaktoren werden hierbei nicht berücksichtigt. Der Krebsbekämpfungsplan hält in seiner finalen Fassung nun fest, dass das sicherste Maß an Alkoholkonsum keines ist („the safest level is none“).

Entgegen des ursprünglichen Entwurfs enthält die finale Berichtsversion nun ebenfalls eine grundlegende Unterscheidung zwischen missbräuchlichem („harmful“) und moderatem Alkoholkonsum. Es wurde klargestellt, dass nicht der moderate Konsum von Alkohol, sondern ausschließlich der Missbrauch von Alkohol im Fokus steht, um verschiedene Krankheitsmuster, darunter auch Krebs, möglicherweise ursächlich zu begünstigen. Außerdem wird empfohlen, den Verbrauchern Informationen über maßvollen und verantwortungsvollen Alkoholkonsum zur Verfügung zu stellen, anstatt die Verwendung von Gesundheitswarnungen zu fördern.

Statt eines kompletten Verbots von Alkohol-Sponsoring bei Sportveranstaltungen, hat eine Formulierung in den finalen Report Einzug gehalten, die das Sponsoring-Verbot auf Sportveranstaltungen bezieht, die hauptsächlich von Minderjährigen besucht werden.

Krebs ist eine multifaktorielle Krankheit und die Krebsrisikofaktoren müssen im Kontext von Kultur-, Trink-, Ess- und Lebensgewohnheiten bewertet werden. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der moderate Genuss von Wein zu einer Mahlzeit im Rahmen einer mediterranen Ernährung zu einer höheren Lebenserwartung und einem geringeren Auftreten von schweren Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs beitragen kann.

Schon seit vielen Jahren setzen wir uns mit der Kampagne „Wine in Moderation“ für einen maßvollen Alkoholkonsum als Teil einer abwechslungsreichen, ausgewogenen und gesunden Ernährung und Lebensweise ein. Unser Engagement zur Bekämpfung von Alkoholmissbrauch und dem Schutz Minderjähriger werden wir auch in Zukunft fortsetzen. Es ist jedoch unabdingbar, dass die in dem Abschlussbericht erwähnten Gesetzesinitiativen der EU-Kommission auf einer wissenschaftlich fundierten Basis beruhen müssen, um unverhältnismäßige politische Maßnahmen zu vermeiden.

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